Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Die WUNDERHORN Serie

Lithograph by Max Ernst for the book *Wunderhorn* by Lewis Carroll (Charles Lutwidge Dodgson), dimensions 32 x 25 cm, printed in France by Pierre Chave, Vence, and published in Germany by Manus Press, Stuttgart, in 1970.

Architekturgeschichte und Theorie ist auch im sogenannten Normalzustand zu einem wesentlichen Teil an Medien gebunden: das Studium von Literatur ist ebenso individuell wie das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten oder das Schreiben von Essays. Der Elfenbeinturm, dass sich Abschließen von der Welt in Bibliotheken und abgeschiedenen Orten, gehört von daher immer schon zu Existenz von Wissenschaftlern und denen, die es anstreben zu werden. Die intensiven Korrespondenzen zwischen Bewohnern Res public literarum, von Erasmus und Thomas Morus, bis zu den vielen Briefen, die Historikern erlauben, die Netzwerke der Architektur des 20. Jahrhunderts nach zu verfolgen, verdanken ihr Entstehen oftmals einer Situation von räumlicher Isolierung, in Schreibstuben und anderen Refugien. Von daher könnte die erzwungene Selbstisolierung hier auch als die Demokratisierung eines nur Wenigen vorbehaltenden Privilegs verstanden werden.

Gleichzeitig leben Lehre und Forschung auch vom lebendigen Diskurs, der sich nun im Ausnahmezustand maximal der neuen Kommunikationsmöglichkeiten bedient. Vorlesungen und Seminare sind bei uns niemals Frontalunterricht, sondern Teil nie abreißender Gesprächsfäden zwischen Lehrenden und Studierenden. Vorlesungen auf Kommunikations-Plattformen können uns im Sommersemester neue räumliche und auch kollektive Erfahrungen spendieren, während Lehre auf Distanz vor allem auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Studierenden und Kollegen anderer Universitäten eröffnen kann. Einen Anfang möchten wir mit einem experimentellen Format kurzer Besprechungen von Publikationen, die uns wichtig sind, machen — eine Einladung zur Lektüre im Selbststudium.

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The WUNDERHORN Series


Even in the state of so-called normality, architectural history and theory are connected to media. Both are the fruits of splendid solitude: the study of literature is just as individual as the process of writing scholarly works or essays. The ivory tower, the seclusion from the world in libraries and isolated places, has always been part of the existence of scholars and those who aspire to becoming so. The intense correspondence between inhabitants of the res publica literarum, from Erasmus and Thomas Morus, to the many letters that allow historians to trace the networks of 20th century architecture, often owes its emergence to a situation of spatial isolation, in writing rooms and other refuges. For this reason, the forced self-isolation here could also be understood as the democratisation of a privilege reserved for only a few.

At the same time, teaching and research also thrive on lively discourse, which now, in a state of exception, makes maximum use of the new communication possibilities. Lectures and seminars are never frontal teaching, but part of the never-ending threads of conversation between teachers and students. Lectures on communication platforms can provide us with new spatial and collective experiences in the summer semester, while teaching at a distance can open up new possibilities for cooperation with students and colleagues from other universities.

We would like to start with an experimental format of short reviews of publications that are important to us — an invitation to self-study reading.
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zuletzt bearbeitet am: 17.08.2023

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